Aktuelle Berichte

Museen und Musik in Rottenburg und Oberschwandorf.
Tagesfahrt der Museumsfreunde und des Galerievereins

am 13. Juli 2024

Kammermusik-Konzerte in der Pöllmannschen Atelierscheune in Oberschwandorf haben bei den Museumsfreunden und dem Galerieverein bereits eine längere Tradition. Seit einigen Jahren kommen wir gern hierher.

In diesem Jahr wurde das Musik-Programm mit Führungen in zwei Museen in Rottenburg ergänzt: eine Hälfte der Teilnehmer/innen erfuhr im Sumelocenna-Museum, wie es in der Römerzeit in Rottenburg aussah, und die andere Hälfte erfreute sich im Diözesanmuseum an der dort präsentierten spätmittelalterlichen Kunst.

Nach dem Essen im Restaurant Martinshof ging es dann weiter nach Oberschwandorf, wo wir mit Kaffee und Gebäck erwartet wurden. Das Highlight war das Konzert: voller Elan spielte das Ensemble – vorwiegend junge Künstler und Künstlerinnen – Kammermusik von Brahms, Bach und Mendelssohn-Bartholdy.
Anschließend konnten die Teilnehmer/innen bei einem Umtrunk noch das wundervolle Ambiente der Atelierscheune und den sonnigen Garten genießen.

Gerda Lehmann

Rückblick auf „Mein“ Esslingen – landes-, stadt- und lebensgeschichtlich darin halbtags und zu Fuß unterwegs

am 25. Juni 2024

Etwas hitzebeständig mussten wir schon sein, um der Sonne bei unserem gut
2,5-stündigen Gang durch diese wunderbare Stadt zu trotzen! Knallte doch jene bereits auf der ersten Wegstation durch die Esslinger Stadtgeschichte, der Pliensaubrücke, ungehindert vom Himmel.
Aber es ließen sich von hieraus ja zwei der wesentlichen Gegebenheiten für die Entwicklung der Stadt hin zu ihrer ungewöhnlichen spätmittelalterlichen Blüte eindrücklich wahrnehmen: die Brücke über den Neckar selbst und die Steillagen der Weinberge. Üppige Zolleinnahmen und ebensolche Erträge aus dem Weinverkauf sorgten einstens dafür, dass Handel und Wandel blühten!
Durch die Pliensaustraße und über die „Innere Brücke“ gelangten wir am traditionsreichen Bürgerpark, der „Maille“, vorbei zu etlichen Stadtplätzen. Fischmarkt, Hafenmarkt, Rossmarkt, Rathaus- und Marktplatz lassen die Bedeutung des merkantilen Geschehens auch heute noch erahnen. Dessen Ausmaß führte einst dazu, dass aufgrund des erworbenen Prägerechts Esslinger Münzen im 10./11. Jahrhundert in Mittel- und Nordeuropa weit verbreitet waren.
Vom heutigen Marktplatz aus, auf dem bis Anfang des 19. Jhdts noch das Gebäudeensemble des reich begüterten Katharinenspitals stand, konnten wir die drei stadtbildprägenden Kirchen eindrücklich in den Blick nehmen. Die doppeltürmige Stadtkirche St. Dionysius, von Stauferkaiser Friedrich II. einst dem Speyrer Domkapitel vermacht, weist durch ihre Vorgängerbauten ab dem 8. Jhdt. auf die frühen Anfänge der Stadtgeschichte hin. Es war das Wallfahrtswesen zur Reliquie eines St. Vitalis, welches Pilgerscharen aus dem weiten Umfeld anzog und für das Aufblühen religiöser Tourismuswirtschaft in der entstehenden Stadt sorgte. Vom gewachsenen Bürgerstolz zeugt die spätgotische Frauenkirche, deren Turm der Würzburger Marienkapelle zum Vorbild wurde. Und das Münster St. Paul, welches als älteste erhaltene Bettelordenskirche Deutschlands gilt, steht für die Verbindung von christlichem Glauben und Bildung. Auf die Dominikaner geht wohl die Einrichtung einer Lateinschule um 1270 zurück, die zu den ältesten in Deutschland gehört und so den Ruf Esslingens als Schul- und Hochschulstadt mit begründete.
Dass Esslingen einst 4 Männer- und 2 Frauenklöster sowie 14 Pfleghöfe weiterer Klöster aus dem ganzen südwestdeutschen Raum beherbergte, zeugt der vonGlanzzeit dieser Stadt, die bis ins ausgehende 14. Jhdt. anhielt, mit dem Erstarken des Herzogtums Württembergs aber zunehmend verblasste.
Unser Gang durch die Stadtgeschichte klang mit einer erfrischenden Abendeinkehr bei einem Italiener aus, bei der noch die eine oder andere lebensgeschichtliche Anekdote nachgereicht wurde.
Martin Frey

Besuch des Theodor-Heuss-Hauses in Stuttgart

am 5. und 7. Juni 2024

Das Interesse an Theodor Heuss war sehr groß, daher waren zwei Termine angesetzt, der erste gemeinsam mit dem Galerieverein.
Theodor Heuss hat in seinem Haus am Killesberg von 1959, d.h. seit dem Ende seiner Amtszeit als Bundespräsident, bis zu seinem Tod im Jahr 1963 gelebt. Zusammen mit seiner Frau Elly-Heuss-Knapp hatte er das Grundstück bereits während seiner Zeit als Bundespräsident gekauft. Elly starb aber bereits 1952, so dass Theodor Heuss dann allein in diesem Haus lebte.

Heute ist das Haus ein Informations- und Gedenkort. Im Erdgeschoss können noch drei Räume, in denen Theodor Heuss gelebt hat, besichtigt werden – Wohnzimmer, Esszimmer, Arbeitszimmer; alle drei Räume sind im schlicht-gehobenen Stil der 60er Jahre möbliert. Das Gartengeschoss dient mit umfangreichem Informationsmaterial der Dokumentation der Lebenswege von Theodor Heuss und Elly Heuss-Knapp.

Nach den sehr interessanten Führungen rundeten am 05.06. ein Sekt-Umtrunk in der Cafeteria des Hauses (im Garten war es leider zu frisch), und am 07.06. eine Einkehr ins Restaurant Big Chefs an der Haltestelle Killesberg den Ausflug ab.

Gerda Lehmann

Unsere Fahrt nach Colmar ins Musée Unterlinden mit dem weltberühmten Isenheimer Altar und Stadtführung

am 25. Mai 2024

Am Samstag, 25. Mai fuhr eine Gruppe Museumsfreunde und Gäste bei strahlend schönem Wetter nach Colmar. Zuerst wurde das MuséeUnterlinden besucht, in dem uns zwei Museumsführerinnen das Kloster und die vielen Kunstwerke näherbrachten und uns letztendlich zum Höhepunkt, dem Meisterwerk des Isenheimer Altars, das Matthias Grünewald zwischen 1512 und 1615 für den Antoniter-Orden in Isenheim gemalt hat, führten. Außerdem sahen wir einige interessante Werke einer Ausstellung Altdeutscher Gemälde in französischen Sammlungen unter dem Titel „Farben, Reich, Schön“, die von verschiedenen Instituten und Museen zusammengestellt wurden und zufällig ein paar Tage vor unserer Ankunft eröffnet wurde. U.a. waren auch einige Werke des großen Malers Martin Schongauer zu sehen, von dem wir am Nachmittag in der Dominikanerkirche sein Meisterwerk

„Madonna im Rosenhag“ gesehen haben.

Nach dem Mittagessen im Restaurant Pfeffel, das wir draußen genießen konnten, führten uns unsere beiden Stadtführerinnen durch das idyllische Colmar mit seinen vielen Fachwerkhäusern, dem schönen Blumenschmuck an Geländern und Brunnen und durch das Viertel an der Lauch, das auch „Klein Venedig“ genannt wird.

Zum Abschluss trafen wir uns noch zum Kaffeetrinken und danach ging es wieder nach Hause.
Eine wirklich sehr schöne Reise ging damit zu Ende.
Sabine Wowra

Tagesausflug des Galerievereins und der Museumsfreunde BB nach Hildrizhausen

am 7. Mai 2024

Mit der Schönbuchbahn, mit Bus und mit PKWs machten sich 30 Mitglieder des Galerievereins und der Museumsfreunde auf den Weg in die 900 Jahre alte Schönbuchgemeinde Hildrizhausen. Dort wurden sie vom Ortspfarrer Ross empfangen. Zuerst gab es einen kurzen Film zur Einführung in die Dorfgeschichte.  Anschließend wurden wir von Pfr. Ross kenntnisreich und sehr unterhaltsam durch das Dorf geführt. Er hatte viele Geschichte von Bewohnern auf Lager zur allgemeinen Erheiterung. Wir wurden eingeführt in die Bauweise und Bedeutung der alten Fachwerkhäuser und ihrer Bewohner.
Vor dem alten Schulhaus erfuhren wir, dass es auch schon damals Lausbuben gab, die sich tolle Streiche ausdachten. Auch von Lehrern wusste er zu berichten, die sicher ihrem Beruf nicht gewachsen waren.
In der Nikomedeskirche erklärte er uns die romanische Baugeschichte dieser ungewöhnlichen Kirche. Sie ist die älteste Kirche im Süddeutschen Raum.

Nach einem Mittagessen in der Trattoria zum Löwen besuchten wir den Künstler Guillermo de Lucca in seinem Künstlerhaus. Er begrüßte uns mit einem Glas Sekt und lud uns ein zu Kaffee und Kuchen.
Wir waren uns einig, dass er zu den ganz großen Künstlern gehört. Schade, dass er trotz vielfacher Auszeichnungen relativ unbekannt ist auch in unserer Gegend.

Alle waren sich einig, dass ein besonderer Tag in „Hausen“ am Schönbuchrand zu Ende ging, nach dem Motto:“ Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah!“
Ruth Ringwald

Ein Tag im Christian-Wagner-Haus in Warmbronn

am 17. April 2024

Wir tauchten in das Leben eines Mannes ein, der neben einer harten Alltagsarbeit Gedichte schrieb über Blumen und Menschen, von Geburt und Tod und vom Leben. Christian Wagner (geboren 1835, gestorben 1918) war ein kleiner Bauer der in den wenigen Freistunden, besonders an den Sonntagnachmittagen, in den Wäldern der Umgebung herumwanderte.

Hermann Hesse nannte ihn „einen Dichter von der alten heiligen Art, einen Seher und Gläubigen“. Mit gutem Grund, denn Wagner predigte als erster die Ehrfurcht vor dem Leben, über die Achtung und Schonung alles Lebendigen.

Das Geburts- und Wohnhaus Christian Wagners präsentiert sich nach einer umfangreichen Renovierung seit 1983 als Museum. Im Februar 2018 wurde die komplett neu gestaltete Ausstellung „Christian Wagner – Leben und Werk“ eröffnet.

Sehr lebendig gab uns Frau Deuse, 1. Vorsitzende der Christian-Wagner-Gesellschaft, Einblick in das Leben ihres Ururgroßvaters Christian Wagner, dessen Gedanken und Ideen zum Schutze aller Natur aktueller sind denn je.

Im Gasthof zum „Grünen Baum“ in Warmbronn, über das Christian Wagner dichtete, fanden wir Gastlichkeit und Sigrid las uns seine Verse vor. Noch ein kleiner Ortsrundgang und schon brachte uns der Bus nach einem interessanten Tag wieder in unsere Zeit zurück.

Lucia Grandel

Matinee mit Dr. Tabea Scheible, „Historische Poesiealben – Die Gedanken sind frei?“

am 17. März 2024

In der Matinee berichtete unsere Stadtarchivarin Frau Dr. Scheible von einem Poesiealbum, das sich im Böblinger Stadtarchiv befindet. Es gehörte einem jungen Mädchen mit dem Vornamen Lina, das in den Jahren um 1875 in Böblingen gewohnt hat und hier zur Schule gegangen ist.

Bilder: Stadtarchiv Böblingen/Archiv Paulinenstift

Als Stadtarchivarin interessiert sich Frau Dr. Scheible für Linas Lebensweg, und so schaute sie sich das Poesiealbum unter der Fragestellung an: was sagen die Einträge in Linas Poesiealbum über den sozialen Stand und die finanzielle Situation ihrer Familie? In welche Schulen ist Lina gegangen?

In welchen Orten hat sie gelebt? Wie waren die Lebensumstände für junge Mädchen wie Lina in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts?

Auf viele dieser Fragen fand Frau Dr. Scheible anhand der Einträge in Linas Poesiealbum sowie aufgrund eigener Recherchen interessante Antworten! Manche Fragen blieben aber auch (noch) offen, so dass es zum Schluss hieß: „Fortsetzung folgt“.
Gerda Lehmann

Süße Schokoladenstadt Stuttgart – ein Rundgang mit Doris Zilger

am 7. Februar 2024

Stuttgart war lange Jahre Deutschlands süße Schokoladenhochburg. Marken wie Ritter, Waldbaur, Haller, Eszet, Tobler, Schoko-Buck, Moser-Roth und Frigeo ließen und lassen Kinderaugen strahlen und das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Das nahmen wir zum Anlass, einmal mehr darüber zu erfahren. Am 7. Februar begaben sich 21 Museumsfreunde und Museumsfreundinnen nach Stuttgart und erhielten von Doris Zilger auf dem informativen Rundgang interessante Informationen.

Wir ließen uns Kostproben vom Stuttgarter Maultäschle, Katzenzunge, Eszet-Schnitte, Ritter-Sport, Moser-Roth und Toblerone schmecken und erhielten dazu nähere Erklärungen.
Außerdem konnten wir in den Geschäften von Leonidas, Läderach und der Confiserie Selbach sehen, wo man heutzutage in Stuttgart leckere Schokolade etc. erwerben kann.
Kornelia Böss