Aktuelle Berichte
Baden-Baden und ins Elsass
am 10. und 11. September 2024
Frieder Burda Museum
“I Feel the Earth Whisper“ die Überschrift der Ausstellung im Frieder Burda Museum. Ohne den lebhaften Ausführungen und den philosophischen Betrachtungen unserer Führerin hätten wir die Installationen erst gar nicht verstanden.
Mit Skulptur, Malerei, Video und Fotographien in vielschichtigen Szenarien zeigt uns, als Teil der Natur, ihrer Wälder und einzigartigen Ökosysteme unseres Planeten zu begreifen und unsere geschichtlich verwurzelte Rolle als Bewahrer und Hüter „wieder“ einzunehmen.
Vier internationale Künstler haben die Natur ins Museum geholt und versuchen diese Einzigartigkeit hörbar, sichtbar und wahrnehmbar darzustellen. Ja, was will uns die Erde zuflüstern?
Das Casino
Ab 1801 fanden erste und überwachte Glücksspiele in Baden-Badener Hotels statt. Der Franzose Jacques Bénazet war ein Finanzier, mit gemeinnützigen Neigungen, und später sein Sohn, legten im 1900 Jahrhundert den Grundstein für das Casino für das was heute die Silhouette von Baden-Baden ausmacht.
Im Casino, der Wintergarten mit seiner Glaskuppel und die vergoldeten Brunnenbecken. Der Rote Saal verrät seine Vorbilder in den Schlössern von Fontainebleau und Versailles. Der Salon Pompadour entführt in das Boudoir der spielerfahrenen Geliebten des französischen Königs Ludwig XV. Fünf Kronleuchter erhellen den Florentiner Saal. Unsere Führerin hat „ihr“ Casino so begeistert beschrieben, dass keine Zeit war uns im Roulette zu versuchen.
Am Abend trafen wir uns im gastlichen Löwenbräu um dann im Hotel Merkur ins Bett zu sinken.
Hausberg Merkur
Der Hausberg von Baden-Baden war gar nicht gut gelaunt. Seit 1913 bringt die Merkurbahn die Gäste in wenigen Minuten 370 m hoch. Mit wenigen Schritten erreicht man den Merkurturm und mit dem Lift auch auf die Aussichtsplattform. Es hat gestürmt bei leichtem Nieselregen, die Aussicht konnte man heute nur dem Prospekt entnehmen.
Das Paradies
Ein Zwischenstopp. Beginnend mit einer Brunnengrotte mit Säulenarkaden flankiert von symmetrisch angeordneten Villen überwindet die Wassertreppe einen Höhenunterschied von 40 Metern.
Von 1922-1925 wurde die Park- und Wohnanlage, die sich am Vorbild italienischer Renaissancegärten orientiert, geschaffen.
Musée Würth Erstein Elsass
Inspiriert von Olympia 2024 in Paris titelt die Ausstellung „Frisbee“
Das künstlerische Schaffen, verführt und hinterfragt durch die Darstellung des athletischen Körpers und die Erfassung der Bewegung mit Skulpturen und Bildern. Künstlerinnen und Künstler stellen dort ihre Werke vor – in denen sie sich auf ganz eigene Art und Weise mit verschiedensten Sportarten auseinandergesetzt haben.
Unsere engagierte Führerin hat uns z.B. die Werke von Alfred Hrdlicka aus der Würth-Sammlung erklärt und mit Kraft und Bewegung mit Sport in Verbindung gebracht.
Den Abschluss machten wir im Gasthaus Engel in Fischerbach im Kinzigtal.
Regina Stähle und Rudolf König
Historisches und Sehenswertes in Leonberg
am 28. August 2024
Ende August machten sich 18 Museumsfreunde gespannt auf den Weg nach Leonberg.
Mittwochs findet auf dem mit Fachwerkhäusern gesäumten Marktplatz der Wochenmarkt statt auf dem bis zu Beginn der Stadtführung die Zeit zum Bummeln genutzt werden konnte. Die Stadtführerin, Frau Hertig, erwartete unsere interessierte Gruppe am Marktbrunnen, um während des zweistündigen stadtgeschichtlichen Rundgangs Wissenswertes näherzubringen.
Astronom Johannes Kepler wohnte in Leonberg und besuchte die dortige Lateinschule. Seine Mutter Katharina wurde während der Hexenverfolgung angeklagt und konnte Dank seiner Bemühungen 1621 freigesprochen werden.
Der Schwarze Adler (eines der ältesten Gebäude Leonbergs), Schellings Geburtshaus (Philosoph), evangelische Stadtkirche mit Grabdenkmälern und Wandmalereien, Schloss Leonberg (heute Amtsgericht und Finanzamt) und Haus Beutelspacher sind Pomeranzengarten unter anderem Stationen des Rundgangs.
Der Pomeranzengarten, ein Kleinod unterhalb des Schlosses, lohnt sich zu allen Jahreszeiten. Baumeister Heinrich Schickhardt (*1558 in Herrenberg) legte 1609 für Herzoginwitwe Sibylla von Württemberg diesen einzigen Terrassengarten der Spätrenaissance in Deutschland an.
Zum Abschluss stärkten sich die Museumsfreunde im Café Trölsch.
Doris Gläß
„Das Kreuz im Gebirge“ – Caspar David Friedrich zum 250. Geburtstag
Vortrag von Pfarrerin Eva Schury in der Zehntscheuer
am 22. August 2024
Einen eindrucksvollen Vortrag über Caspar David Friedrich erlebten die Mitglieder der Museumsfreunde und des Galerievereins Ende August in der Zehntscheuer: Als Titel hatte Frau Schury das Thema eines Ölgemäldes von Friedrich gewählt: „Das Kreuz im Gebirge“. Bei diesem Bild wird besonders deutlich, dass Friedrichs Landschaftsbilder keine bloßen Nachbildungen der Natur sind, wie es bei den Malern vor Friedrich der Fall war, sondern dass sie über sich hinausweisen, auf eine Transzendenz, die der Betrachter erahnt, wenn er sich auf das Bild einlässt.
Einige Bilder wurden von Frau Schury mit Musik unterlegt, so dass die Zuhörer diese Bilder einige Minuten lang auf sich wirken lassen und ihrer Aussage nachspüren konnten.
Gerda Lehmann
Rund um den Pragfriedhof
am 8. August 2024
Am Donnerstag, dem 8. August war es bewölkt und von angenehmer Temperatur. Die Georgskirche machte Sommerferien, aber eine gnädige Mesnerin gewährte uns Einlass in die schöne kühle Georgskirche. Der vor fast 100 Jahren eigentlich schön angelegte Hof ist heute unbrauchbar, da direkt daneben der Verkehr der Heilbronner Straße tost.
Im Pragfriedhof liegt Bedrückendes, wie die Gedenktafel für Eugen Bolz und beinahe Unterhaltsames wie die Gräber des Schirmherstellers Hugendubel und Juweliers Kurtz nahe beieinander. Die meisten erinnerten sich noch an die Werbeslogans aus unserer Jugend. Die Beschäftigung mit Eduard Pfeiffer wird nach dem Besuch seines Grabes im kommenden Jahr eine Fortsetzung haben. Im unscheinbarsten Grab liegen Albrecht Goes und seine Frau. Er hat konzentrierte und tiefgründige Gedichte und Erzählungen hinterlassen. Das Gegenteil ist die Hallberger-Gruft, die nach 2 Kriegen zwar immer noch groß, aber lange nicht mehr so repräsentativ ausschaut. Sie erinnert an wichtige Verleger und Verlagshäuser.
Nach einer Stärkung hielten wir ferienbedingt nur kurz an der geschlossenen Martinskirche. Fast das interessanteste an dem NS-Zweckbau ist die in Teilen erhaltene Luftschutzeinrichtung.
Der Gedenkort „Zeichen der Erinnerung“ am Nordbahnhof lässt einen entweder verstummen oder er regt zu ernsten Gesprächen an. Und gleich daneben waren wir – sozusagen 1 Etage höher – mitten über der Tunnelwelt von Stuttgart 21. Man sieht davon allerdings nur Baustelle.
Ein Stück weiter wandelten wir durch ein Wäldchen hindurch in den Stadtacker, einen Ort des gemeinschaftlichen Gärtnerns. Allerdings schien dort vieles schon aufgegeben, denn die Gemeinschaft weiß nicht, wie es weitergeht. Dahinter befinden sich gleich die Wagenhallen, mit Veranstaltungsräumen und vielen Künstlerateliers. Die meisten sind bewohnt, im Hof spielten Kinder.
Erschöpft und reich an Einsichten brachte uns die S-Bahn (diesmal die S60) wieder nach Böblingen.
Christiane Ris
Museen und Musik in Rottenburg und Oberschwandorf.
Tagesfahrt der Museumsfreunde und des Galerievereins
am 13. Juli 2024
Kammermusik-Konzerte in der Pöllmannschen Atelierscheune in Oberschwandorf haben bei den Museumsfreunden und dem Galerieverein bereits eine längere Tradition. Seit einigen Jahren kommen wir gern hierher.
In diesem Jahr wurde das Musik-Programm mit Führungen in zwei Museen in Rottenburg ergänzt: eine Hälfte der Teilnehmer/innen erfuhr im Sumelocenna-Museum, wie es in der Römerzeit in Rottenburg aussah, und die andere Hälfte erfreute sich im Diözesanmuseum an der dort präsentierten spätmittelalterlichen Kunst.
Nach dem Essen im Restaurant Martinshof ging es dann weiter nach Oberschwandorf, wo wir mit Kaffee und Gebäck erwartet wurden. Das Highlight war das Konzert: voller Elan spielte das Ensemble – vorwiegend junge Künstler und Künstlerinnen – Kammermusik von Brahms, Bach und Mendelssohn-Bartholdy.
Anschließend konnten die Teilnehmer/innen bei einem Umtrunk noch das wundervolle Ambiente der Atelierscheune und den sonnigen Garten genießen.
Gerda Lehmann
Rückblick auf „Mein“ Esslingen – landes-, stadt- und lebensgeschichtlich darin halbtags und zu Fuß unterwegs
am 25. Juni 2024
Etwas hitzebeständig mussten wir schon sein, um der Sonne bei unserem gut
2,5-stündigen Gang durch diese wunderbare Stadt zu trotzen! Knallte doch jene bereits auf der ersten Wegstation durch die Esslinger Stadtgeschichte, der Pliensaubrücke, ungehindert vom Himmel.
Aber es ließen sich von hieraus ja zwei der wesentlichen Gegebenheiten für die Entwicklung der Stadt hin zu ihrer ungewöhnlichen spätmittelalterlichen Blüte eindrücklich wahrnehmen: die Brücke über den Neckar selbst und die Steillagen der Weinberge. Üppige Zolleinnahmen und ebensolche Erträge aus dem Weinverkauf sorgten einstens dafür, dass Handel und Wandel blühten!
Durch die Pliensaustraße und über die „Innere Brücke“ gelangten wir am traditionsreichen Bürgerpark, der „Maille“, vorbei zu etlichen Stadtplätzen. Fischmarkt, Hafenmarkt, Rossmarkt, Rathaus- und Marktplatz lassen die Bedeutung des merkantilen Geschehens auch heute noch erahnen. Dessen Ausmaß führte einst dazu, dass aufgrund des erworbenen Prägerechts Esslinger Münzen im 10./11. Jahrhundert in Mittel- und Nordeuropa weit verbreitet waren.
Vom heutigen Marktplatz aus, auf dem bis Anfang des 19. Jhdts noch das Gebäudeensemble des reich begüterten Katharinenspitals stand, konnten wir die drei stadtbildprägenden Kirchen eindrücklich in den Blick nehmen. Die doppeltürmige Stadtkirche St. Dionysius, von Stauferkaiser Friedrich II. einst dem Speyrer Domkapitel vermacht, weist durch ihre Vorgängerbauten ab dem 8. Jhdt. auf die frühen Anfänge der Stadtgeschichte hin. Es war das Wallfahrtswesen zur Reliquie eines St. Vitalis, welches Pilgerscharen aus dem weiten Umfeld anzog und für das Aufblühen religiöser Tourismuswirtschaft in der entstehenden Stadt sorgte. Vom gewachsenen Bürgerstolz zeugt die spätgotische Frauenkirche, deren Turm der Würzburger Marienkapelle zum Vorbild wurde. Und das Münster St. Paul, welches als älteste erhaltene Bettelordenskirche Deutschlands gilt, steht für die Verbindung von christlichem Glauben und Bildung. Auf die Dominikaner geht wohl die Einrichtung einer Lateinschule um 1270 zurück, die zu den ältesten in Deutschland gehört und so den Ruf Esslingens als Schul- und Hochschulstadt mit begründete.
Dass Esslingen einst 4 Männer- und 2 Frauenklöster sowie 14 Pfleghöfe weiterer Klöster aus dem ganzen südwestdeutschen Raum beherbergte, zeugt der vonGlanzzeit dieser Stadt, die bis ins ausgehende 14. Jhdt. anhielt, mit dem Erstarken des Herzogtums Württembergs aber zunehmend verblasste.
Unser Gang durch die Stadtgeschichte klang mit einer erfrischenden Abendeinkehr bei einem Italiener aus, bei der noch die eine oder andere lebensgeschichtliche Anekdote nachgereicht wurde.
Martin Frey
Besuch des Theodor-Heuss-Hauses in Stuttgart
am 5. und 7. Juni 2024
Das Interesse an Theodor Heuss war sehr groß, daher waren zwei Termine angesetzt, der erste gemeinsam mit dem Galerieverein.
Theodor Heuss hat in seinem Haus am Killesberg von 1959, d.h. seit dem Ende seiner Amtszeit als Bundespräsident, bis zu seinem Tod im Jahr 1963 gelebt. Zusammen mit seiner Frau Elly-Heuss-Knapp hatte er das Grundstück bereits während seiner Zeit als Bundespräsident gekauft. Elly starb aber bereits 1952, so dass Theodor Heuss dann allein in diesem Haus lebte.
Heute ist das Haus ein Informations- und Gedenkort. Im Erdgeschoss können noch drei Räume, in denen Theodor Heuss gelebt hat, besichtigt werden – Wohnzimmer, Esszimmer, Arbeitszimmer; alle drei Räume sind im schlicht-gehobenen Stil der 60er Jahre möbliert. Das Gartengeschoss dient mit umfangreichem Informationsmaterial der Dokumentation der Lebenswege von Theodor Heuss und Elly Heuss-Knapp.
Nach den sehr interessanten Führungen rundeten am 05.06. ein Sekt-Umtrunk in der Cafeteria des Hauses (im Garten war es leider zu frisch), und am 07.06. eine Einkehr ins Restaurant Big Chefs an der Haltestelle Killesberg den Ausflug ab.
Gerda Lehmann
Unsere Fahrt nach Colmar ins Musée Unterlinden mit dem weltberühmten Isenheimer Altar und Stadtführung
am 25. Mai 2024
Am Samstag, 25. Mai fuhr eine Gruppe Museumsfreunde und Gäste bei strahlend schönem Wetter nach Colmar. Zuerst wurde das MuséeUnterlinden besucht, in dem uns zwei Museumsführerinnen das Kloster und die vielen Kunstwerke näherbrachten und uns letztendlich zum Höhepunkt, dem Meisterwerk des Isenheimer Altars, das Matthias Grünewald zwischen 1512 und 1615 für den Antoniter-Orden in Isenheim gemalt hat, führten. Außerdem sahen wir einige interessante Werke einer Ausstellung Altdeutscher Gemälde in französischen Sammlungen unter dem Titel „Farben, Reich, Schön“, die von verschiedenen Instituten und Museen zusammengestellt wurden und zufällig ein paar Tage vor unserer Ankunft eröffnet wurde. U.a. waren auch einige Werke des großen Malers Martin Schongauer zu sehen, von dem wir am Nachmittag in der Dominikanerkirche sein Meisterwerk
„Madonna im Rosenhag“ gesehen haben.
Nach dem Mittagessen im Restaurant Pfeffel, das wir draußen genießen konnten, führten uns unsere beiden Stadtführerinnen durch das idyllische Colmar mit seinen vielen Fachwerkhäusern, dem schönen Blumenschmuck an Geländern und Brunnen und durch das Viertel an der Lauch, das auch „Klein Venedig“ genannt wird.
Zum Abschluss trafen wir uns noch zum Kaffeetrinken und danach ging es wieder nach Hause.
Eine wirklich sehr schöne Reise ging damit zu Ende.
Sabine Wowra
Tagesausflug des Galerievereins und der Museumsfreunde BB nach Hildrizhausen
am 7. Mai 2024
Mit der Schönbuchbahn, mit Bus und mit PKWs machten sich 30 Mitglieder des Galerievereins und der Museumsfreunde auf den Weg in die 900 Jahre alte Schönbuchgemeinde Hildrizhausen. Dort wurden sie vom Ortspfarrer Ross empfangen. Zuerst gab es einen kurzen Film zur Einführung in die Dorfgeschichte. Anschließend wurden wir von Pfr. Ross kenntnisreich und sehr unterhaltsam durch das Dorf geführt. Er hatte viele Geschichte von Bewohnern auf Lager zur allgemeinen Erheiterung. Wir wurden eingeführt in die Bauweise und Bedeutung der alten Fachwerkhäuser und ihrer Bewohner.
Vor dem alten Schulhaus erfuhren wir, dass es auch schon damals Lausbuben gab, die sich tolle Streiche ausdachten. Auch von Lehrern wusste er zu berichten, die sicher ihrem Beruf nicht gewachsen waren.
In der Nikomedeskirche erklärte er uns die romanische Baugeschichte dieser ungewöhnlichen Kirche. Sie ist die älteste Kirche im Süddeutschen Raum.
Nach einem Mittagessen in der Trattoria zum Löwen besuchten wir den Künstler Guillermo de Lucca in seinem Künstlerhaus. Er begrüßte uns mit einem Glas Sekt und lud uns ein zu Kaffee und Kuchen.
Wir waren uns einig, dass er zu den ganz großen Künstlern gehört. Schade, dass er trotz vielfacher Auszeichnungen relativ unbekannt ist auch in unserer Gegend.
Alle waren sich einig, dass ein besonderer Tag in „Hausen“ am Schönbuchrand zu Ende ging, nach dem Motto:“ Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah!“
Ruth Ringwald
Ein Tag im Christian-Wagner-Haus in Warmbronn
am 17. April 2024
Wir tauchten in das Leben eines Mannes ein, der neben einer harten Alltagsarbeit Gedichte schrieb über Blumen und Menschen, von Geburt und Tod und vom Leben. Christian Wagner (geboren 1835, gestorben 1918) war ein kleiner Bauer der in den wenigen Freistunden, besonders an den Sonntagnachmittagen, in den Wäldern der Umgebung herumwanderte.
Hermann Hesse nannte ihn „einen Dichter von der alten heiligen Art, einen Seher und Gläubigen“. Mit gutem Grund, denn Wagner predigte als erster die Ehrfurcht vor dem Leben, über die Achtung und Schonung alles Lebendigen.
Das Geburts- und Wohnhaus Christian Wagners präsentiert sich nach einer umfangreichen Renovierung seit 1983 als Museum. Im Februar 2018 wurde die komplett neu gestaltete Ausstellung „Christian Wagner – Leben und Werk“ eröffnet.
Sehr lebendig gab uns Frau Deuse, 1. Vorsitzende der Christian-Wagner-Gesellschaft, Einblick in das Leben ihres Ururgroßvaters Christian Wagner, dessen Gedanken und Ideen zum Schutze aller Natur aktueller sind denn je.
Im Gasthof zum „Grünen Baum“ in Warmbronn, über das Christian Wagner dichtete, fanden wir Gastlichkeit und Sigrid las uns seine Verse vor. Noch ein kleiner Ortsrundgang und schon brachte uns der Bus nach einem interessanten Tag wieder in unsere Zeit zurück.
Lucia Grandel
Matinee mit Dr. Tabea Scheible, „Historische Poesiealben – Die Gedanken sind frei?“
am 17. März 2024
In der Matinee berichtete unsere Stadtarchivarin Frau Dr. Scheible von einem Poesiealbum, das sich im Böblinger Stadtarchiv befindet. Es gehörte einem jungen Mädchen mit dem Vornamen Lina, das in den Jahren um 1875 in Böblingen gewohnt hat und hier zur Schule gegangen ist.
Als Stadtarchivarin interessiert sich Frau Dr. Scheible für Linas Lebensweg, und so schaute sie sich das Poesiealbum unter der Fragestellung an: was sagen die Einträge in Linas Poesiealbum über den sozialen Stand und die finanzielle Situation ihrer Familie? In welche Schulen ist Lina gegangen?
In welchen Orten hat sie gelebt? Wie waren die Lebensumstände für junge Mädchen wie Lina in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts?
Auf viele dieser Fragen fand Frau Dr. Scheible anhand der Einträge in Linas Poesiealbum sowie aufgrund eigener Recherchen interessante Antworten! Manche Fragen blieben aber auch (noch) offen, so dass es zum Schluss hieß: „Fortsetzung folgt“.
Gerda Lehmann
Süße Schokoladenstadt Stuttgart – ein Rundgang mit Doris Zilger
am 7. Februar 2024
Stuttgart war lange Jahre Deutschlands süße Schokoladenhochburg. Marken wie Ritter, Waldbaur, Haller, Eszet, Tobler, Schoko-Buck, Moser-Roth und Frigeo ließen und lassen Kinderaugen strahlen und das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Das nahmen wir zum Anlass, einmal mehr darüber zu erfahren. Am 7. Februar begaben sich 21 Museumsfreunde und Museumsfreundinnen nach Stuttgart und erhielten von Doris Zilger auf dem informativen Rundgang interessante Informationen.
Wir ließen uns Kostproben vom Stuttgarter Maultäschle, Katzenzunge, Eszet-Schnitte, Ritter-Sport, Moser-Roth und Toblerone schmecken und erhielten dazu nähere Erklärungen.
Außerdem konnten wir in den Geschäften von Leonidas, Läderach und der Confiserie Selbach sehen, wo man heutzutage in Stuttgart leckere Schokolade etc. erwerben kann.
Kornelia Böss